| © Horst Bauer | Industrielle Ansichten | |
Mein Kommentar Kein Ventil, um Luft abzulassen, sondern Auseinandersetzung mit dem, was ich nicht ändern kann. |
Industrieller Defätismus Vor einiger Zeit habe ich über industrielle Euphemismen geschrieben. Vielleicht liegt es am trüben vorwinterlichen Wetter, dass mir der Sinn danach steht, heute über Schlechtreden zu schreiben, die mich stören. Es geht um nicht weniger als um die Zukunft unserer Wirtschaft. Letzte Woche wurden in der Presse aufgefundene Emails breitgetreten, die die publizierten angeblichen Ergebnisse der Klimaforschung infrage stellen. Stattdessen soll sich die Erde eher abkühlen. Ich finde die Verbreitung dieser Mails übel, das Schlechtreden der Klimadiskussion geradezu gefährlich. Nicht dass ich die täglichen Meldungen zu immer neuen Klimarekorden oder den Aussagen von Politikern glauben würde, davon bin ich weit entfernt und die Berichte sind zu weit von meiner eigenen Wahrnehmung entfernt. Vielmehr führt dieses Schlechtreden dazu, dass wir weiterhin verstärkt nicht nachwachsende Rohstoffe verbrauchen. Politiker beschränken sich darauf, niedrigere Energiekosten zu fordern und Alibienergiequellen mit minimalstem Potential mit unserem Geld zu fördern. Konzepte, wie man in spürbarem Umfang unseren Energieverbrauch reduzieren und fossile Energieträger ersetzen kann, sind nicht in Sicht. Nun kommt wegen dieser Klimamails auch noch die Frage auf, ob man darin überhaupt noch investieren muss. Müssen wir wirklich solange abwarten, bis wir uns den Strom für unsere zahlreichen energiesparenden Maschinen nicht mehr leisten können? Zuerst hat man die Kohle an der Erdoberfläche gefunden. Dann hat man angefangen zu graben. Dann brauchte man teure Dampfmaschinen, um immer tiefer graben zu können. Jetzt holt man Kohle von der anderen Seite der Erde, weil das schon billiger ist als noch tiefer zu graben. Dann hat man auch noch den Optimismus anzunehmen, dass es nach Napoleon nie wieder eine Kontinentalsperre geben wird! Die Grenzen des Wachstums sind erreicht. Wir müssen endlich lernen, damit zurechtzukommen. |
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