© Horst Bauer Quergedacht

Mein Kommentar

Kein Ventil, um Luft abzulassen, sondern Auseinandersetzung mit dem, was ich nicht ändern kann
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Industrialisierte Bildung


Schon wieder finde ich keine Fernsehsendung, die mich interessiert. Trotz über tausend Satellitenkanälen! Immer seltener kaufe ich ein Buch im Geschäft. Auch da gibt's fast nur noch leichte Kost.
Anscheinend suchen die Menschen nur noch Zerstreuung. Beschäftigung mit Problemen und komplexen Themen wird als unangenehm und unnütz empfunden. Damit kann man weder Informationen noch Werbung verkaufen, also verschwinden anspruchsvolle Texte aus dem Angebot. Die Minderheit, die noch selbst denkt, muss sich ihre Informationen immer mühsamer aus Antiquariat, Nischenpublikationen und von Suchmaschinen kaum gefundenen Webseiten holen. Auch Suchmaschinen folgen der Massenbewegung zum Trivialen und verstärken diese.
Hat nicht der Staat die Aufgabe, Bildung zu fördern und damit der Verdummung Einhalt zu gebieten? Aber auch in den staatlichen Schulen wird mehr und mehr Faktenwissen gepaukt, das messbar und standardisierbar ist, weniger Kompetenz der Lehrer fordert und den Eindruck der Leistungssteigerung erweckt. Warum können dann Berufsanfänger immer schlechter lesen, schreiben, rechnen und Informationen bewerten?
Auch Schule und Bildung sind in der industriellen Arbeitsteilung angekommen, wo intellektuelle Verschwendung wie Zeitverschwendung bekämpft wird. Die nur kurzzeitig relevanten Fakten wie der Umgang mit einem bestimmten Computerprogramm Version x.y werden gelehrt, aber die Fähigkeit, sich auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten, geht verloren.

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