© Horst Bauer Quergedacht

Mein Kommentar

Kein Ventil, um Luft abzulassen, sondern Auseinandersetzung mit dem, was ich nicht ändern kann
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Wahrheit und Politik


Warum verlieren unsere Politiker immer mehr an Vertrauen? Klar, weil sie dauernd lügen.
Natürlich können Verantwortungsträger nicht immer alles gleich ausplaudern, über das sie gerade verhandeln. Der Inhalt vertraulicher Gespräche mit ausländischen Diktatoren würde in der Öffentlichkeit erheblichen Schaden anrichten. Der Vorstand eines Unternehmens kann nicht seine Planung für die nächsten Jahre den Konkurrenten offenlegen. Das vesteht jeder. Nicht immer reicht es aus, nur einen Teil der Wahrheit zu sagen. Manchmal ist die Zwecklüge ein notwendiges Mittel.
Eine neue Situation tritt ein, wenn die Zwecklüge tägliche Routine wird. Die Wahrheit läßt sich im Informationszeitalter nur kurzzeitig verbergen. Sehr schnell geht Vertrauen verloren. Derzeit verschieben sich die politischen Verhältnisse, weil Verantwortungsträger täglich beim Lügen ertappt werden oder je nach vermuteter öffentlicher Stimmungslage in schnellem Wechsel vermeintlich gerade passende Aussagen und Versprechungen machen, die schon durch den fehlenden Roten Faden unglaubwürdig und verunsichernd wirken.
Auch in der Öffentlichkeitsarbeit von Industrieunternehmen haben Lügen Inflation. Euphemistische Aussagen werden in der Werbung zu einem gewissen Grad hingenommen. Beschwichtigende Meldungen sind in Katastrophensituationen zur Vermeidung von Panik notwendig. Aber wenn Firmen systematisch unseriöse Angebote machen, Kunden über den Tisch zu ziehen versuchen, oder über nachprüfbare Fakten wie Emissionsmesswerte falsch informieren, ist das Vertrauen schnell weg und die Pleite kommt in Sicht.
Es liegt wie immer am gesunden Menschenverstand, die Wirkung der Kommunikation auf den Empfänger einzuschätzen. Wird der Einsatz des GMV durch Druck oder eine populistische Grundhaltung gestört, folgt unvermeidlich der Kommunikationsunfall. Das kann die Macht kosten oder in die Pleite führen. Menschen verzeihen es nicht, betrogen oder zum Narren gehalten zu werden.
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