| © Horst Bauer | Industrielle Ansichten | |
Mein Kommentar Kein Ventil, um Luft abzulassen, sondern Auseinandersetzung mit dem, was ich nicht ändern kann. |
Ende der Autokultur? Die prägende Industrie des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa ist die Autoindustrie. Nicht nur Autofabriken, sondern auch Dienstleister und öffentliche Infrastruktur orientierten sich am Auto. Das Auto ist nicht nur ein Werkzeug, um ortsunabhängiger leben und arbeiten zu können, es ist vor allem ein Kulturgut und wird als solches vermarktet. Wenn man sich einige Zeit in einer autofreien Umgebung aufhält, wird einem erst bewußt, welch dominierenden Einfluß diese Maschinen auf unser Leben haben. Wie groß ist der Anteil von Motorengeräuschen an dem auf uns einwirkenden Lärm? Wir akzeptieren das, während ballspielende Kinder uns stören. Den Abgasgeruch in Städten und Landschaft nehmen wir kaum noch wahr, und den Anteil der Autos an unseren Giftemissionen reden wir schön und schimpfen lieber über die Industrie. Unsere wirtschaftliche Abhängigkeit wurde uns in der Finanzkrise bewußt. Es reichte, dass vielen potentielle Autokäufer bewußt wurde, dass ihr altes Gefährt noch einige Zeit funktionieren wird und den Kauf auf finanziell sicherere Zeit verschoben haben. Schon sind tausende von Arbeitsplätzen in Gefahr. Die Wirkung ist langfristig. Wenn der Zauber des Autos geht, lahmt der Motor der Wirtschaft. Wir müssen nach neuen Antrieben suchen. Dies ist eine Chance für Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. |
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