© Horst Bauer Quergedacht

Mein Kommentar

Kein Ventil, um Luft abzulassen, sondern Auseinandersetzung mit dem, was ich nicht ändern kann
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Was ist eigentlich "Industrie"?


Nachdem ich mich schon einige Jahre für Industriegschichte und Industriefotografie interessiert habe war ich überrascht, keine einfache Antwort auf diese Frage zu finden. Was meine ich mit "Industrie"?
Offensichtlich gibt es keine einheitliche Definition. Der deutsche Wikipedia-Eintrag setzt "Industrie" weitgehend mit dem sekundären Wirtschaftssektor gleich, der Verarbeitung von Stoffen zu Produkten in Massenproduktion.
Im englischen Sprachgebrauch bedeutet "Industry" "harte Arbeit", der Begriff ist weiter gefasst. Diese Bedeutung gewinnt auch im deutschen Sprachraum immer stärkere Anwendung, denn man spricht von industrieller Landwirtschaft, Serviceindustrie und Informationsindustrie, auch der dem primären Sektor zugehörige Bergbau wird kaum aus der Industrie ausgeklammert.
Gemeinsam ist die Assoziation mit Massenproduktion, Arbeitsteilung und einem hohen Grad an Arbeitsorganisation.
Deshalb sehe ich den Begriff "Industrie" als Bezeichnung einer Form der Arbeitsorganisation. Er beinhaltet einen hohen Organisationsgrad, Automation, Spezialisierung, Kostenersparnis durch Konzentration und Massenproduktion, vor allem aber eine sehr eingeschränkte Entscheidungsfreiheit der beteiligten Menschen bei der Gestaltung von Produkten und Arbeitsabläufen.

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